Residenzmuseum > Königsbau – Appartements des Königs und der Königin
Königliches Vorzimmer / Sanktuarium Maximilians II. (Raum 14a)
Themenraum Max I. Joseph (1756-1825): Königszeit – Umbruchzeit (Raum 100)
Unmittelbar nach seinem Regierungsantritt 1825 begann König Ludwig I., die Residenz durch umfängliche Neubauten zu erweitern. 1826 wurden die Arbeiten am Königsbau, einem neuen Wohnpalast im Süden des Residenzareals, durch den Architekten Leo von Klenze in Angriff genommen. Ludwigs Verehrung für Italien und die Renaissance bestimmte den Baustil, besonders der Hauptfassade am Max-Joseph-Platz, in der Klenze Elemente des Palazzo Pitti und des Palazzo Rucellai in Florenz verarbeitete. 1835 war die neue Königswohnung bezugsfertig.
Die aneinander grenzenden Wohnappartements des Königspaares liegen im Hauptgeschoss. Neu ist, dass die königlichen Gemächer gleichsam »vor dem Auge des Volkes« liegen: Bereits zu Lebzeiten Ludwigs I. konnten die Räume bei Abwesenheit des Monarchen besichtigt werden!
Auch das Bildprogramm der reichen malerischen Ausstattung wurde von Ludwig bestimmt: Die königliche Raumfolge ist ganz Themen der klassischen und zwar der griechischen Dichtung gewidmet, während die Wände in den Räumen der Königin mit Darstellungen aus den Hauptwerken deutschsprachiger Dichter ausgemalt sind.
Die gesamte Innenausstattung der beiden Appartements bis hin zur Wandgestaltung und zum Mobiliar entwarf der Architekt des Königsbaus, Leo von Klenze, der bedeutendste Vertreter des Klassizismus in München, in einheitlichem Stil. Die Möbel wurden in den Jahren 1834/35 ausschließlich von Münchner Tischlern und Bildhauern gefertigt.
Anhand eines Rauminventars aus dem Jahr 1835 konnten die 1944 stark zerstörten Räume bis 1980 wieder so möbliert werden, wie sie im Jahr der Vollendung des Königsbaus, ausgesehen haben. Damit konnte ein einzigartiges Ensemble des Spätklassizismus für München wiedergewonnen werden.

Im ehemaligen Vorzimmer des Herrscherappartements erinnert eine museale Sonderpräsentation an König Maximilian II. (reg. 1848-1864), den Sohn und Nachfolger Ludwigs I., und sein „Sanktuarium“, das er 1850 ganz in der Nähe im 1944 zerstörten zweiten Stock des Königsbaus einrichten ließ.
Dieses nur wenigen bekannte, aber sorgsam ausgestattete „Allerheiligste“ nutzte Maximilian II. als Stätte innerer Einkehr und Gewissenserforschung. Hierfür umgab sich der geschichtsbewusste Monarch mit Historienbildern beispielhafter Herrschertaten sowie mit Büsten vorbildlicher Staatsmänner und Philosophen.
Rund 25 ausgestellte Objekte, darunter Büsten, Skizzen und Entwürfe des einstigen Bildprogramms sowie weitere graphische und plastische Werke der Epoche, lassen das verlorene „Sanktuarium“ für Besucherinnen und Besucher wiedererstehen.

Am Ort der 1944 zerstörten Staatsratszimmer des ersten bayerischen Königs Max I. Joseph (reg. 1799-1825) erinnert ein 2025 eröffneter, museal gestalteter Ausstellungsbereich an die ersten Jahrzehnte der konstitutionellen Monarchie in Bayern: Eine Phase, die von tiefgreifenden politischen, mentalen und gesellschaftlichen Veränderungen geprägt war, die das Leben im Freistaat teilweise bis heute prägen.
Entlang der Biographien des aus der Zweibrücker Nebenlinie der Wittelsbacher entsprossenen Königs Max I. Joseph und seiner Familie, wie auch in den Möbeln, Repräsentationsobjekten und Kunstgegenständen, mit denen sie sich in der Residenz umgaben, können Besucherinnen und Besucher diese wandelvolle Epoche besser kennenlernen.
Rund 50 lange deponierte Kunst- und Einrichtungsobjekte aus den verschwundenen Wohnräumen der Königsfamilie gewähren Einblicke in die öffentlichen wie privaten Aspekte der Herrschaft zu Beginn des 19. Jahrhunderts.
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