Mit über vierzig Bronzeplastiken aus dem späten 16. und frühen 17. Jahrhundert präsentiert das Residenzmuseum seinen Besuchern einen der reichsten Bestände europäischer Bronzekunst des Manierismus und Frühbarock. Heute sind die bronzenen Götter und Heroen, die einst die Gärten, Brunnen und Fassaden der Residenz schmückten, vor Ort durch Kopien ersetzt. Seit 2015 werden die kostbaren Originale in den frühbarocken Erdgeschossräumen im Nordwesten des Kaiserhofs der Residenz ausgestellt.
Innerhalb weniger Jahre führten die in Florenz ausgebildeten Bildhauer Hubert Gerhard und Carlo di Cesare del Palagio die Bronzeplastik am Hof Herzog Wilhelms V. (reg. 1579-1597) zu einer hohen Blüte, die heimische Künstler wie Hans Krumpper und Georg Petel unter Wilhelms Sohn Maximilian I. (reg. 1597-1651) fortführten.
Zu ihrer Entstehungszeit stellten die überaus kostspieligen Bildwerke, die in einem kunsthandwerklich hochkomplexen Verfahren hergestellt wurden, wirkungsvolle Medien der herrschaftlichen Repräsentation dar. Die Bronzen des Residenzmuseums wie der Halbgott Perseus, die Figuren des Wittelsbacher Brunnens oder die sogenannte Tellus Bavarica verbildlichten eindrucksvoll die politischen Ambitionen der Wittelsbacher im Zeitalter der Gegenreformation und am Vorabend des Dreißigjährigen Krieges. Bis heute vergegenwärtigen sie eine der prägendsten Epochen der bayerischen Geschichte.
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