Residenz München > Baugeschichte
Die 1385 errichtete Burg im Nordosten der damaligen Stadt, die sogenannte Neuveste, bildete den Kern der heutigen Residenz. Von hier aus dehnten die Herrscher die Anlage zu einem großen, um mehrere Höfe gruppierten Baukomplex aus.
Errichtung der Neuveste, 1385
Stufenweiser Ausbau bis ins 16. Jahrhundert (Teile unter dem Apothekenhof und dem Ostflügel des Festsaalbaus erhalten, im Rahmen von Sonderveranstaltungen zu besichtigen)
Errichtung des Antiquariums 1568-1571 nach Entwürfen von Jacopo Strada und Simon Zwitzel als Aufstellungsort für die herzogliche Sammlung antiker Skulpturen
Ballhaus (nur Kellergewölbe erhalten, im Rahmen von Sonderveranstaltungen zu besichtigen)
Reichere Ausgestaltung des Antiquariums zwischen 1584 und 1600 unter Leitung von Friedrich Sustris
Grottenhoftrakte, 1581-1586
Schwarzer-Saal-Bau um 1590
Erbprinzentrakt und Witwenstock, 1580-1581 und 1591/94 an der Residenzstraße (nicht erhalten)
Sommerwohnung an der heutigen Residenzstraße, Erweiterung des Hofdamenstocks mit Altem Herkulessaal zwischen Kaiser- und Kapellenhof (um 1600)
Hofkapelle, 1601-1603, Anbau des Chors 1630
Reiche Kapelle (Weihe: 1607)
Westfassade an der heutigen Residenzstraße; Kaiserhoftrakte mit Kaisertreppe, Kaisersaal, Vierschimmelsaal, Steinzimmern und Trierzimmern, 1612-1616 (Ausstattung durch Hans Krumpper und Peter Candid)
Umbauung des Brunnenhofs, Anbindung der Neubauten an die rudimentierte Neuveste durch Gänge, 1613-1615
Anlage eines neuen Hofgartens nördlich der Residenz ab 1613
Goldener-Saal-Trakt und Appartement der Kurfürstin, (Päpstliche Zimmer) an der heutigen Residenzstraße, 1666-1667
Bau und Einrichtung der Alexander- und Sommerzimmer 1680-1685 am Grottenhof durch Henrico Zuccalli (nicht erhalten)
Renovierung der bei einem Brand 1674 beschädigten Steinzimmer und des Vierschimmelsaals, 1690-1700
Einbau der Cäcilienkapelle durch Henrico Zuccalli, 1693-1704
Ahnengalerie und Schatzkabinett (heute: Porzellankabinett) durch Joseph Effner und François Cuvilliés d. Ä., 1726-1730
Bau und Einrichtung eines neuen Staatsappartements, der Reichen Zimmer, am Grottenhof sowie Bau der zugehörigen Grünen Galerie auf dem Gelände des alten südlichen Residenzgartens durch François Cuvilliés d. Ä., 1730-1737
Neugestaltung der Kurfürstenzimmer über dem Antiquarium 1746-1748 durch Johann Baptist Gunetzrhainer, Neugestaltung durch François Cuvilliés d.Ä., 1760-1763
Bau des alten Alten Residenztheaters (Cuvilliés-Theater) als höfisches Opernhaus, ursprünglich im Süden des Residenzareals, durch François Cuvilliés d.Ä., 1751-1755
Anlage des Englischen Gartens als Volksgarten ab 1789 durch Friedrich Ludwig von Sckell
Einrichtung der Hofgartenzimmer anstelle von Kaiser- und Vierschimmelsaal durch Charles-Pierre Puille und Andreas Gärtner, 1799-1816
Staatsratszimmer entlang der Residenzstraße, 1810
Umgestaltung des Alten Herkulessaals (heute: Max-Joseph-Saal) durch Andreas Gärtner, 1814-1816
Ausgestaltung der Charlottenzimmer am Brunnenhof, 1814
Bau der Hofreitschule am Marstallplatz durch Leo von Klenze, 1817-1822
Errichtung des Königsbaus mit den königlichen Appartements und den Nibelungensälen durch Leo von Klenze, 1826-1835
Bau der Allerheiligen-Hofkirche durch Leo von Klenze, 1826-1835
Nach Abbruch der oberirdischen Reste der Neuveste Errichtung des Festsaalbaus mit Apothekenflügel durch Leo von Klenze, 1835-1842
Bau eines Wintergartens auf dem Dach des Alten Residenztheaters durch Franz Jakob Kreuter und August von Voit, 1854
Einrichtung eines Wohnappartements im nordwestlichen Pavillon am Odeonsplatz durch Franz Seitz, 1866-1869
Anlage eines Wintergartens über dem Kaisersaaltrakt durch Eduard Riedel und August von Voit, 1868-1869
Einbau der Alten Schatzkammer durch Julius Hofmann (heute: Kassenraum), 1897
Technische Modernisierungen vor allem im >Königsbau (elektrische Beleuchtung, Zentralheizung, Wasserleitung, Aufzug)
Mit dem Ende der Monarchie verliert die Residenz ab 1918 ihre Funktion als Regierungssitz und wird in ein Raumkunstmuseum umgewandelt, das 1920 seine Pforten öffnet. Der Zweite Weltkrieg bedeutet auch für die Residenz eine Katastrophe: Im März und April 1944 werden bei Luftangriffen ein Großteil der Obergeschosse und zahlreiche gewölbte Erdgeschossräume umfänglich zerstört. Jedoch kann der überwiegende Teil des mobilen Inventars rechtzeitig geborgen werden.
Schon im Mai 1945 wird ein Residenz-Baubüro gegründet, das den späteren Wiederaufbau des kunst- und kulturhistorisch überaus bedeutenden Gebäudekomplexes vorbereiten soll. Der Wiederaufbau dauert mehrere Jahrzehnte. Er erfolgt durch die Residenz-Bauleitung, die der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen untersteht, in enger Zusammenarbeit mit den Kunsthistorikern der Verwaltung und den neu gegründeten Restaurierungswerkstätten.
1953: Eröffnung des Herkulessaals (Konzertsaal) anstelle des Thronsaals Ludwigs I. im ehemaligen Festsaalbau
1958: Wiedereröffnung des Cuvilliés-Theaters am Brunnenhof, Wiedereröffnung des ersten Abschnitts des Residenzmuseums und der Schatzkammer
1966-1979: Wiedereröffnung weiterer Abschnitte des Residenzmuseums
1980: Wiederherstellung der Königsbauappartements
1985: Wiederherstellung des Kaisersaaltrakts
2001: Wiederherstellung des Miniaturenkabinetts der Reichen Zimmer
2002: Öffnung des Königsbauhofs und Neugestaltung des Eingangsbereichs des Residenzmuseums
2003: Wiedereröffnung der Allerheiligen-Hofkirche
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